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Projektgruppe „4×6“: Lisa Berger, Yola Herold , Axel Kunz, Dr. Ronny Maik Leder, Tessina-Larissa Schramm, Elisabeth Schiller-Witzmann, René Reinhardt, Elena Strempek
„Expedition 4×6“: ist ein Kooperationsprojekt der Schaubühne Lindenfels mit dem Naturkundemuseum Leipzig.

Eine verlassene Forschungsstation. Der Schreibtisch ist von wilden Pflanzen überwuchert, alte Landkarten verwittern. Man erzählt sich Geschichten von fernen Ländern und packt dabei die Kisten für die nächste Forschungsreise. Geht es an den Polarkreis oder in die Tiefsee? Startpunkt ist jedenfalls ein metallener Kubus (6×6 Meter) mitten in Leipzig. Am Naturkundemuseum beginnt die „Expedition 4×6“. Ein Jahr, vier Kapitel – innerhalb der sechs Seiten eines Würfels, der lebendiges Forschungslabor wird. Wie der Mensch die Welt erobert, die Natur sie sich zurückholt und ob die faszinierende Vielfalt der Arten noch zu retten ist, sind dabei Fragen, die gemeinsam mit dem Publikum erforscht werden.
Im ersten Kapitel „Wildwuchs“ entdecken die Besucher*innen mit alten Aufzeichnungen und Bildern die Welt aus der Sicht des Leipziger Forschungsreisenden Eduard Friedrich Poeppig. Seine verlassene Forschungsstation wurde von der Natur längst zurückerobert, bereiste er doch bereits Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere Jahre lang Nord- und vor allem Südamerika. Poeppigs umfassende Sammeltätigkeit und die anschließende Aufarbeitung sind bis heute, ähnlich wie das Schaffen Alexander von Humboldts, von herausragender Bedeutung für die Wissenschaft. Jedoch ist Poeppig außerhalb von Fachkreisen weitestgehend unbekannt.
Lebendig wird diese Welt zudem mit Hörstücken und Performances, zum Beispiel zu Joseph Conrads „Herz der Finsternis“, einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus. In Workshops und Führungen im Kubus und im Naturkundemuseum werden Kinder und Erwachsene selbst aktiv. Sie gestalten ihr eigenes Reisetagebuch oder nehmen mit dem „Biotop im Glas“ ihren eigenen kleinen Urwald mit nach Hause.